Auch in diesem Jahr fand in der BMW Welt in München wieder der Kongress „Zulieferer Innovativ“ statt – eine Konferenz als Bühne für Hersteller, Systemlieferanten und Vordenker im automobilen Umfeld, dieses Jahr war auch Consline dabei, als Sponsor und Aussteller.
Das abwechslungsreiche Konferenzprogramm ließ keines der aktuellen Themen aus – von der hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion mit Fokus auf den Herausforderungen der Zukunft bis zum Technologievortrag zum Thema Additive Manufacturing war das Programm abwechslungsreich.
Wie sich aus dem Thema „universum auto – zukunft gestalten“ erahnen lässt eröffnet die Zukunft der Automobilindustrie scheinbar universelle Möglichkeiten der Erneuerung und Ausgestaltung ihrer Produkte. Konkret beschäftigt sich die Branche allerdings vornehmlich mit zwei Themen: erstens mit der Digitalisierung des Automobils, also dem Ritt auf der 4.0-Welle, um nicht den Anschluss an die Generation facebook zu verpassen, und zweitens der Vision des autonomen Fahrens, also auch wieder dem Thema Digitalisierung. Bei letzterem Thema soll allerdings der Fahrer selbst digitalisiert werden. Erfrischend war in diesem Zusammenhang der Vortrag von Andreas Reich zum Audi piloted driving, der ehrlich und transparent die Errungenschaften der letzten Jahre, aber auch die Limitationen für fahrerlose Autos dargestellt hat. So sind selbstfahrende Autos auf Autobahnen bald sicher keine Science Fiction mehr, aber die Komplexität des Stadtverkehrs wird der Computer uns Fahrern wohl so schnell nicht abnehmen können.
Bei allen Vorträgen hat jedoch immer ein ganz entscheidender Aspekt gefehlt, der schon heute und nicht erst in der Zukunft über Sieg oder Niederlage im umkämpften Automobilmarkt entscheidet – der Kunde, Fahrer oder Nutzer des Autos. Wenn man Dieter Mey von BMW Glauben schenken darf, wird bei den Entwicklungen in die Zukunft dieser Aspekt fast systematisch vergessen: “Wir haben keine direkte Beziehung zum Kunden, wir liefern die Autos jeden Tag aus, schieben die zum Händler und haben gar keinen direkten Kontakt zum Kunden.” Aber wer – wenn nicht der Kunde – kann den Herstellern aufzeigen, wo sie im Wettbewerbsumfeld liegen, welche Funktionalitäten ihnen fehlen und mit welchem Feature in Zukunft wirklich gepunktet werden kann. Dazu erläutert Mey einen Lösungsansatz aus der Consumer Electronics Branche – schnellere, kürzere Innovationsschritte, also quasi den Test in den Markt verlegen. Ob dies in der Automobilbranche erfolgreich sein kann, werden wir sehen, aber in einem Punkt gebe ich Mey auf jeden Fall Recht – das Feedback des Kunden muss auf schnellstem Weg ins Produkt einfließen.